Matthias Wiesinger
Jahrgang 1958
Interview am 27.9.22 im Bus/Nachfrage 28.9.
O Wo wohnst Du?
In Heiligkreuzsteinach.
O Was ist Deine Motivation?
Ich möchte die Gemeinde zum Projekt „Bürgerbus“, also meine Mitbürger
in den Obergemeinden, mit meinem Engagement unterstützen.
O Wie lange bist Du dabei?
Seit dem Beginn.
O Wie oft fährst Du den Bus?
Mit wenigen Ausnahmen alle 8 Tage, also viermal im Monat, bzw. wenn mal Not am Fahrer ist auch öfter.
O Wie ist dein Eindruck von den Fahrgästen?
Sehr angenehm. Jedoch würde ich mir Fahrgäste wünschen, für das dieses Projekt auch gedacht war, also Bürger / Fahrgäste die den ÖPNV-Anschluss ab Heiligkreuzsteinach nutzen müssen / wollen, bzw. Bürger die in Heiligkreuzsteinach etwas zu erledigen haben. Manchmal sind auch Wanderer dabei, die wir natürlich auch gerne mitnehmen, aber für das ist dieses Projekt ja ursprünglich nicht gedacht.
O Was ist gut am Heilig-Express?
Das Fahrzeug selbst. Die Bürger der Obergemeinden, besonders auch die älteren können diesen „kostenfrei“ nutzen um einen ÖPNV-Anschluss ab Heiligkreuzsteinach zu bekommen, bzw. Ihre Besorgungen und sonstiges in Heiligkreuzsteinach zu erledigen.
O Was könnte man ändern?
Eine gute – berechtigte Frage. Schwierig, da die Gemeinde die Vorgaben des VRN – BRN – RNV, also die von den Konzessionsträgern einhalten muss, sonst wäre evtl. das eine oder andere noch machbar.
Man sollte mehr Marketing hierfür machen, um mehr Attraktivität in dieses Thema zu bekommen, bzw. das auch mal der eine oder andere seinen PKW stehen lässt – auch der Umwelt zuliebe…!
Wenn es uns nicht gelingt die Fahrgastzahlen mit diesem Konzept zu steigern, sollten Bürgermeisterin und Gemeinderat beraten, ob wir nicht einen Verein gründen und dadurch flexibler sind.
O Sollte der Bus öfter fahren bzw. an Veranstaltungen anpassen? (Beispielsweise Kirche, Kerwe oder Sportveranstaltungen)
Wäre gut, ist auch noch in der Hinsicht ausbaufähig, aber ohne genügend Bürgerbusfahrerinnen und Bürgerbusfahrern ist da nicht dran zu denken.
Unser gemeinsames Ziel ist es daher, so viele Fahrerinnen und Fahrer zu sein, dass jeder nur einmal im Monat fahren muss und sich nicht genötigt fühlt zu fahren, wenn sich an manchen Tagen kein Fahrer / keine Fahrerin eingetragen hat.
O Ist es schwierig dabei zu bleiben, wenn man keine Gäste hat?
Ja, es ist frustrierend, aber ich habe damit keine Probleme. Vereinzelt fahren auch Bürger aus „Solidarität“ mit, was ich doch etwas befremdlich finde. Ist zwar gut gemeint, muss aber nicht sein !
O Sonstiges
Worüber ich mich riesig gefreut habe, war die Mitfahrt von sieben Hilsenhainer Kindern, die den Bürgerbus genutzt haben, um ins Fußballtraining nach Heiligkreuzsteinach zu kommen. Die habe ich sogar verbotener Weise - aber aus SICHERHEITSGRÜNDEN - auf den Sportplatz gefahren und den Jungs angeboten, sie wieder mit der letzten Tour nach Hilsenhain auch dort wieder einzusammeln, obwohl dies zum damaligen Zeitpunkt der Fahrplan nicht erlaubte.
Soweit es mir möglich ist, kümmere ich mich auch um den technischen und optischen Zustand (Aussenreinigung).