Michael Bering
Jahrgang 1946
O Wo wohnst Du?
In Vorderheubach.
O Was ist Deine Motivation?
Der Mitfahrgedanke und das Einsparen von Ressourcen beschäftigt
mich schon, seitdem ich in Heidelberg die Mitfahrzentrale betrieben habe.
Deswegen auch das Engagement für die HUSCH Mitfahren-App.
Ausserdem möchte ich etwas für die Allgemeinheit tun.
O Wie lange bist Du dabei?
Von Anfang an - dann eine kurze Pause und jetzt wieder.
O Wie oft fährst Du den Bus?
Zwei bis dreimal im Monat, oder auch spontan bei Bedarf. Ich bin Rentner und kann mir die Zeit frei einteilen.
Ausserdem fahre ich sehr gerne Bus - ich habe drei Jahre lang als Busfahrer im Reisebus Europa bereist.
O Wie ist dein Eindruck von den Fahrgästen?
Alle sehr positiv eingestellt.
O Gab es schon Probleme? z.B. Lautstärke, Maske, Verhalten im Bus...
Noch nie, alle verhalten sich sehr diszipliniert.
O Gab es nette Begebenheiten?
Ja, ein Gast aus Lampenhain verschenkt gerne nette Aufmerksamkeiten (Schokolade...).
O Was ist gut am Heilig-Express, was könnte man verbessern?
Es ist toll, dass es so etwas bei uns gibt. Man kann das Engagement der Verantwortlichen gar nicht hoch genug einschätzen.
Der Bus macht die Gemeinde auch sehr attraktiv.
Zukunftsmusik: Es gibt inzwischen sehr intelligente Konzepte, der Bus fährt nach Bedarf und macht keine Umwege. Also auf Abruf von Haus zu Haus. Das Projekt "door2door" wird derzeit in Feyung (Bayern) und auch in Offenbach mit großem Erfolg getestet.
Eine Anbindung nach Unter-Abtsteinach würden sicher einige Fahrgäste - insbesondere die aus Hilsenhain - sicher begrüßen.
Auch Hinter-Heubach sollte man bei Bedarf anfahren.
Ebenfalls Richtung Wilhelmsfeld wäre gut. Etliche Mitbürger*Innen gehen in das Fitness-Studio auf der Kipp.
O Was würdest Du einer Einwohnerin / einem Einwohner von Heiligkreuzsteinach sagen, warum sie / er Bus fahren soll?
Alle reden zu Recht vom Klimawandel. Wir machen etwas dagegen!
Man spart enorm Kosten.
Eine Mitfahrerin brachte es auf den Punkt: "...warum soll ich mein Auto aus der Garage holen? Der Bus bringt mich in den Ort - und nach dem Einkauf sicher wieder zurück.."
O Sollte der Bus öfter fahren bzw. an Veranstaltungen anpassen? (Beispielsweise Kirche, Kerwe oder Sportveranstaltungen)
Unbedingt, denn je mehr wir uns den Wünschen unserer Einwohner*Innen anpassen - desto mehr steigt die Akzeptanz.
Das Angebot zum Weihnachtsmarkt 2022 wurde angenommen, die Zusatzfahrten waren "ausgebucht".
Und besonders sensationell: Zur Kerwe 2023 hatten wir am Wochenende über 140 Fahrgäste!
O Ist es schwierig dabei zu bleiben, wenn man keine Gäste hat?
Das war mir von Beginn an klar: Wir müssen durchhalten, denn Akzeptanz muss erarbeitet werde. Wichtig ist hierbei auch, daß man zuverlässig und pünktlich die Runden dreht. Dann steigt auch die Bereitschaft, den Bus zu nutzen.
O Sonstiges
Als Fernziel wäre es wünschenswert, wenn wir einen Verein gründen könnten. Dann liessen sich Sponsoren werben und die finanzielle Belastung für die Gemeinde wäre nicht mehr so groß.
Auch ein Elekto-Bus wäre natürlich ein Traum.